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G1.1.a Anteil Personen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss

Für Nachhaltigkeit angestrebte Entwicklung: Abnehmen

Beobachtete Entwicklung

Seit 2000 Seit 2021

Der Anteil der Personen, die höchstens über einen obligatorischen Schulbildungsabschluss verfügen, hat seit 2000 deutlich abgenommen.Seit 2021 gab es keine wesentliche Veränderung.

1 Bei diesem Indikator wird die längerfristige Entwicklungsrichtung bis zum aktuellsten Zeitpunkt beurteilt, für den eine genügend genaue Aussage möglich ist (momentan 2020/2022).

Aussagekraft

Der Indikator zeigt, wie sich der Anteil der Personen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss entwickelt. In einer wissensbasierten Gesellschaft und Wirtschaft ist der Erwerb einer nachobligatorischen Ausbildung wichtig, um auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen. Für die Wirtschaft bedeutet ein höheres Humankapital die Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften. Für den Einzelnen kann Wissen zudem ein Schlüssel für die persönliche Entfaltung sein.

Daten rund um den Indikator

Kommentar

Im Jahr 2022 hatten 13 % der im Thurgau ansässigen 25- bis 64-jährigen Wohnbevölkerung lediglich die obligatorische Schulbildung abgeschlossen und verfügten über keine Berufslehre oder sonstige weiterführende Ausbildung. 
Vor über zwei Jahrzehnten war dieser Anteil mit 24 % noch wesentlich höher gewesen. Danach sank er deutlich: In den Jahren 2010/2012 (zusammengelegte Befragungen der Jahre 2010, 2011 und 2012) hatten 17 % der 25- bis 64-Jährigen höchstens einen Sekundarstufen-I-Abschluss in der Tasche, 2020/2022 waren es 13 % gewesen. Seit 2000 sank nicht nur der Anteil, sondern auch die absolute Zahl der Personen, die höchstens einen obligatorischen Bildungsabschluss haben – dies trotz des Bevölkerungswachstums. 

In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich im Thurgau die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner mit Tertiärabschluss fast verdreifacht. Heute haben rund 40 % der 25- bis 64-Jährigen einen tertiären Bildungsabschluss, im Jahr 2000 waren es erst 18 %.
Insgesamt zeigt sich, dass die ältere Bevölkerung (55- bis 64-Jährige) öfter nur einen obligatorischen Schulabschluss hat als die jüngere Bevölkerung.

In jüngster Zeit – seit 2021 – veränderte sich der Anteil der 25- bis 64-jährigen, die lediglich die obligatorische Schulbildung abgeschlossen haben, nicht wesentlich. Er lag auch 2022 bei 13 %.

Definition

Anteil der 25- bis 64-Jährigen, die höchstens über einen Abschluss auf der Sekundarstufe I verfügen, an der ständigen Wohnbevölkerung.

Auf welchen Zeitraum bezieht sich die Beurteilung der Entwicklungsrichtung bei diesem Indikator? 

Bei diesem Indikator bezieht sich die langfristige Beurteilung der Entwicklungsrichtung auf den Zeitraum 2000 bis 2020/2022. Für die Beurteilung der kurzfristigen Entwicklungsrichtung wird das Jahr 2022 mit dem Jahr 2021 verglichen.

Begründung:
Die Daten dieses Indikators stammen seit 2010 aus der Strukturerhebung des Bundesamts für Statistik. Die Erhebung wird seither jährlich bei einem Teil der Bevölkerung durchgeführt und auf die Gesamtbevölkerung des Thurgaus hochgerechnet. Alle fünf Jahre werden eine grössere Zahl von Personen befragt und die Befragungsdaten aus drei Jahren zusammengelegt, zuletzt für die Jahre 2020, 2021 und 2022 (2020/2022). Durch das Zusammenlegen werden die Ergebnisse genauer als bei Jahresdaten (Fehlerbereich bzw. Vertrauensintervall wird kleiner). Deshalb wird für die langfristige Beurteilung des Indikators jeweils der Zeitraum bis zu den aktuellsten zusammengelegten Ergebnissen (aktuell: 2020/2022) betrachtet. Die kurzfristige Beurteilung erfolgt auf Basis der Daten der beiden aktuellsten Jahre. Siehe auch Spezialfall Indikatoren aus der Strukturerhebung 

Grenzen der Aussagekraft

Eine erfolgreiche Berufslaufbahn und ein erfülltes Leben setzen nicht notwendigerweise einen hohen Bildungsabschluss voraus.

Verwandte Indikatoren

G1.1.b Anteil junge Erwachsene ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss
G2.1 Bildungsunterschiede nach Migrationshintergrund
W2.1.b Anteil von Studierenden in MINT-Fächern 
Kontextindikatoren "Gesellschaft"

Bezug zu SDGs der Agenda 2030

Der Indikator hat einen Bezug zu folgenden SDGs:
SDG 1 – Keine Armut
SDG 4 – Hochwertige Bildung
SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
SDG 10 – Weniger Ungleichheiten
 

Weitere Informationen

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau 
Bildungsstand der Bevölkerung
Strukturerhebungen (zur Erhebung)

Bildungsstatistik Thurgau

Bundesamt für Statistik
Bildung und Wissenschaft