G3.3.b Anteil Personen mit Gesundheitsrisiken durch Alkoholkonsum
Für Nachhaltigkeit angestrebte Entwicklung: Abnehmen
Beobachtete Entwicklung |
Seit 2012 | Seit 2017 |
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4 % der Thurgauer Bevölkerung hatten 2022 ein mittleres oder erhöhtes Gesundheitsrisiko durch Alkoholkonsum. Dieser Anteil hat sich seit 2012 nicht wesentlich verändert. |
Aussagekraft
Übermässiger Alkoholkonsum ist eine Hauptursache für frühzeitige Sterblichkeit und für Beeinträchtigungen der körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit. Er erhöht das Risiko von Gewalt, Unfällen, frühzeitiger Behinderung und Arbeitsausfällen.
Gesundheitsrisiken durch Alkoholkonsum der Thurgauer Bevölkerung (Grafik)
Die Grafik zeigt, welcher Anteil der Bevölkerung durch Alkoholkonsum ein mittleres oder erhöhtes Risiko bzw. ein geringes Risiko hat oder abstinent ist (siehe "Definition").
Kommentar
4 % der Thurgauerinnen und Thurgauer hatten 2022 ein mittleres oder erhöhtes Gesundheitsrisiko durch Alkoholkonsum. Bei Männern spricht man von einem solchen Risiko (chronisch riskanter Konsum), wenn sie mindestens 4 Gläser eines alkoholischen Standardgetränks (z. B eine Stange Bier) pro Tag konsumieren, bei Frauen liegt die Untergrenze bei 2 Gläsern pro Tag (siehe Definition). Der Anteil Personen mit mittlerem oder erhöhtem Gesundheitsrisiko durch Alkoholkonsum hat sich gegenüber 2012 nicht verändert. Frauen und Männer wiesen gleich oft ein solches Risiko auf. Auch zwischen den verschiedenen Altersklassen gab es keine Unterschiede.
Rund drei Viertel der Thurgauer Bevölkerung hatten 2022 ein geringes Gesundheitsrisiko durch Alkoholkonsum, ein knappes Fünftel war abstinent.
Mehr Informationen finden Sie in der Excel-Datei "Daten rund um den Indikator" (siehe oben).
Übermässiger Alkoholkonsum führt nicht nur zu typischen Vergiftungssymptomen wie Gedächtnislücken, starker Übelkeit oder gar Kreislaufbeschwerden und Koma, er hat auch eine deutliche Zunahme des Unfall- und Verletzungsrisikos, der Gewaltbereitschaft oder Aggressivität, des Risikos frühzeitiger Behinderung, der Arbeitsausfälle sowie sozialer Ausgrenzung zur Folge.
Der Kanton Thurgau initiiert und fördert Präventionsmassnahmen mit dem Ziel, den Suchteinstieg zu verhindern, eine Suchtentwicklung so früh wie möglich zu unterbrechen und Probleme im Zusammenhang mit einer Chronifizierung abzuschwächen.
Definition
Anteil der Personen an der ständigen Wohnbevölkerung mit mittlerem oder hohem Gesundheitsrisiko durch ihren Alkoholkonsum.
Von einem mittleren oder erhöhten Gesundheitsrisiko (chronisch riskanter Konsum) spricht man ab einem täglichen Konsum reinen Alkohols von 20 g oder mehr bei Frauen bzw. von 40 g oder mehr bei Männern (Definition gemäss Bundesamt für Gesundheit BAG). (20 g reinen Alkohols entsprechen zwei Standardgläsern; ein Standardglas umfasst etwa 3 dl Bier oder 1 dl Wein oder 25 cl Schnaps.)
Grenzen der Aussagekraft
Die Grundgesamtheit umfasst nur Personen ab 15 Jahren, die in Privathaushalten leben. Personen unter 15 Jahren sowie Personen, die in Kollektivhaushalten leben, werden nicht berücksichtigt. Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren werden in einer gesonderten Studie (HBSC-Studie) zur Gesundheit befragt.
Verwandte Indikatoren
G3.1.a Anteil Personen, die ihre Gesundheit als gut oder sehr gut einschätzen
G3.1.b Anteil Personen mit psychischer Belastung
G3.2 Anteil Personen mit Übergewicht
G3.3.a Anteil körperlich inaktiver Personen
G3.3.c Anteil Personen mit Gesundheitsrisiken durch Tabakkonsum
Kontextindikatoren "Gesellschaft"
Bezug zu den SDGs der Agenda 2030
Der Indikator hat einen Bezug zu folgenden SDGs:
SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen
Weitere Informationen
Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Gesundheit
Amt für Gesundheit Kanton Thurgau
Bundesamt für Statistik
Schweizerische Gesundheitsbefragung, Ergebnisse (Gesundheitsdeterminanten -> Alkohol)
Schweizerische Gesundheitsbefragung, Steckbrief und Informationen
Bundesamt für Gesundheit
Nationale Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten
Schweizerisches Gesundheitsobservatorium (Obsan) / Bundesamt für Gesundheit
Schweizer Monitoring-System Sucht und nichtübertragbare Krankheiten (MonAM) – Alkohol
Amt für Gesundheit
Suchtprävention Kanton Thurgau
Gesundheitsreport Kanton Thurgau - Ergebnisse aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2017 und weiterer Datenbanken (pdf)
Gesundheit im Kanton Thurgau - Ergebnisse aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2012 (pdf)