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Ergebnisse im Überblick

Wie haben sich die Thurgauer Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt hinsichtlich Nachhaltigkeit entwickelt? Sehen Sie selbst in der Grafik.
Grün eingefärbt bedeutet: Die Entwicklung ging in Richtung Nachhaltigkeit.
Rot eingefärbt bedeutet: Die Entwicklung verlief nicht in Richtung Nachhaltigkeit, sondern in die entgegengesetzte Richtung.
Gelb bedeutet: es gab kaum Veränderungen.
Grau steht für Bereiche, in denen (noch) keine Aussage möglich ist.

Entwicklung der Indikatoren hinsichtlich Nachhaltigkeit

 
Die Grafik zeigt den gewichteten Anteil der Indikatoren, die sich hin zu oder weg von Nachhaltigkeit bewegen, kaum verändern oder bei denen keine Beurteilung möglich ist. Beobachtet wird die langfristige Entwicklungsrichtung.
Lesehilfe: Im Themenbereich «Gesellschaft» (oberster Balken) haben sich 41 % der in MoniThur abgedeckten Aspekte hin zu Nachhaltigkeit entwickelt ("grün"). 8 % haben sich weg von Nachhaltigkeit bewegt ("rot"). Bei 31 % der Themen gab es kaum Veränderungen ("gelb"). Bei weiteren 19 % sind aufgrund der Datenlage keine Aussagen möglich ("grau").

Im Zentrum von MoniThur steht die langfristige Beobachtung der Entwicklungsrichtung. Diese bezieht sich – falls die Daten so weit zurück verfügbar sind – auf den Zeitraum seit 2000. Sie wollen wissen, welche Indikatoren hinter den grün, rot oder gelb eingefärbten Bereichen stecken? Besuchenn Sie die Übersichten nach Indikatoren (Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt)
Übrigens: Bei der Aggregation der einzelnen Indikatoren zu dieser Gesamtsicht wurden die einzelnen Indikatoren gewichtet. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Kommentar zur langfristigen Entwicklung einblenden

Im Quervergleich der drei Themenbereiche haben sich in Umwelt und Wirtschaft anteilmässig am meisten, in Gesellschaft am wenigsten Indikatoren in Richtung Nachhaltigkeit entwickelt („grün", siehe Grafik). In Umwelt haben sich anteilmässig allerdings auch mehr Indikatoren in die hinsichtlich Nachhaltigkeit unerwünschte Richtung entwickelt als in Gesellschaft oder Wirtschaft („rot"). Per saldo (Anteil "grün" minus Anteil "rot") sind die Fortschritte hinsichtlich Nachhaltigkeit gemäss den beobachteten Indikatoren in den Themenbereichen Umwelt und Wirtschaft etwas grösser als in Gesellschaft. 
Nachhaltigkeit bedeutet, dass die Bedürfnisse der heute lebenden Generationen befriedigt werden, ohne dass dies auf Kosten künftiger Generationen geht. 

Gesellschaft
Im Themenbereich Gesellschaft entwickelten sich – gewichtet – 41 % der Indikatoren in Richtung Nachhaltigkeit („grün", siehe oberster Balken in der Grafik), weitere 31 % stagnierten („gelb"). Ein knappes Zehntel entwickelte sich weg von Nachhaltigkeit („rot").
Weitgehend in Richtung Nachhaltigkeit bewegten sich die Themen Bildung und Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit. Beim Thema Bildung ist der Anteil von Personen ohne nachobligatorische Bildung gesunken – sowohl bei den 25-Jährigen und ältern als auch bei den jungen Erwachsenen. Beim Thema Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit sind die Bildungsunterschiede nach Migrationshintergrund sind kleiner geworden, auch die Sozialhilfequote, der Anteil Personen mit Alimentenbevorschussungen und der Anteil Frauen mit geringer oder keiner Erwerbstätigkeit sind gesunken. Bei anderen Indikatoren zur Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit hat sich hingegen kaum etwas verändert: Dies gilt für die Lohnunterschiede nach Geschlecht, den Anteil Frauen in Kaderpositionen, den Anteil Frauen in politischen Ämtern und den Anteil Rentenbezügerinnen und -bezüger, die auf Ergänzungsleistungen angewiesen sind.
Auch das Thema Sicherheit entwickelte sich weitgehend in Richtung Nachhaltigkeit (weniger Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden, weniger Diebstahldelikte). Es gab jedoch mehr schwere Gewaltstraftaten.
Bei vielen Indikatoren zeigen sich kaum Veränderungen. Dies gilt etwa für die Mehrheit der Indikatoren im Thema Gesundheit sowie für die Politische Partizipation. Durchzogen ist das Bild bei der Grundversorgung mit Dienstleistungen (kleinere Distanz zum öffentlichen Verkehr, aber grössere Distanz zum nächsten Lebensmittelgeschäft).
Zum Themenbereich Gesellschaft gehört auch das Thema des materiellen und immateriellen Wohlbefindens der Bevölkerung. Dazu kann mangels Datengrundlagen keine Aussage gemacht werden.

Wirtschaft
In den letzten ein bis zwei Jahrzehnten haben sich im Themenbereich Wirtschaft viele Indikatoren günstig entwickelt ("grün", siehe Grafik). 6 % der Indikatoren dieses Themenbereichs (gewichtet) haben sich weg von Nachhaltigkeit entwickelt ("rot").
Zur günstigen Entwicklung trugen vor allem die Themen Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftliche Leistung bei: Seit der Jahrtausendwende wurde die steuerliche Wettbewerbsfähigkeit gestärkt, die Nettoschuld von Kanton und Gemeinden vollständig abgebaut und die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit verbessert. Beim Thema Innovationskraft und Wachstumspotential war das Bild dagegen durchzogen.

Umwelt
Im Themenbereich Umwelt haben sich in der längerfristigen Betrachtung 58 % der Indikatoren (gewichtet) in Richtung Nachhaltigkeit entwickelt („grün“, siehe Grafik). Gleichzeitig haben sich – gewichtet – 12 % der Indikatoren weg von Nachhaltigkeit bewegt ("rot"), weitere 9 % stagnierten. Bei 21 % der Indikatoren (gewichtet) ist eine Beurteilung der Entwicklungsrichtung (noch) nicht möglich.
Im Thema Natürliche Lebensgrundlagen zeigen sich Fortschritte hinsichtlich Nachhaltigkeit bei den Indikatoren zum biologischen Landbau, zum Zustand und zur Qualität der Fliessgewässer, zur Menge des Niedrigwasserabflusses, zur Feinstaubbelastung und zu den CO2-Emissionen pro Einwohner. Im Bereich Biodiversität hat die mittlere Artenzahl der Brutvögel und Tagfalter zugenommen, jene der Pflanzen blieb dagegen konstat. Der Anteil wertvoller Naturräume hat ebenfalls zugenommen.
Beim Thema Konsum und Mobilität haben sich die Siedlungsabfälle pro Einwohner, der Energieverbrauch pro Einwohner, der Anteil erneuerbarer Hauptheizsysteme in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden, die lokal produzierten erneuerbaren Energien und die Nutzung des öffentlichen Verkehrs positiv entwickelt.
Negativ zu Buche schlagen das Nitrat im Grundwasser, die Zunahme der mittleren Jahrestemperatur und das Wachstum des Verkehrsaufkommens.
 

Kommentar zur Entwicklung seit 2021 einblenden

Die Fortschritte bezüglich nachhaltiger Entwicklung sind einer längerfristigen Optik zu betrachten. Als Ergänzung dazu finden Sie unten eine Gesamtsicht auf die Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit (seit 2021).

 

Die Grafik zeigt den gewichteten Anteil der Indikatoren, die sich in den letzten Jahren (seit 2021) hin zu oder weg von Nachhaltigkeit bewegten, kaum veränderten oder bei denen keine Beurteilung möglich ist. 
Lesehilfe: Im Themenbereich «Gesellschaft» (oberster Balken) haben sich 7 % der in MoniThur abgedeckten Aspekte hin zu Nachhaltigkeit entwickelt ("grün"). 31 % haben sich weg von Nachhaltigkeit bewegt ("rot"). Bei den übrigen Aspekten gab es kaum Veränderungen ("gelb") oder es sind aufgrund der Datenlage keine Aussagen möglich ("grau"). 

Kommentar zur Entwicklung seit 2021
Für den Zeitraum seit 2021 liegen für viele Indikatoren noch keine Daten vor. Diese sind in der Grafik grau gekennzeichnet. Trotzdem lassen sich gewisse Tendenzen erkennen.
Im Themenbereich Gesellschaft haben sich seit 2021 folgende Indikatoren in die gemäss dem Nachhaltigkeitskriterium angestrebte Richtung entwickelt:

  • Armutsindikatoren (Sozialhilfequote, Anteil Rentenbezügerinnen und -bezüger mit Ergänzungsleistungen, Anteil Personen mit Alimentenbevorschussungen)
  • Anteil Personen, die ihre Gesundheit als gut oder sehr gut einschätzen (2022 im Vergleich zu 2017)

Entgegen der angestrebten Richtung haben sich zuletzt die Indikatoren im Thema Sicherheit bewegt – die Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden pro 10'000 Einwohner, die Diebstahldelikte pro 1'000 Einwohner und die Gewaltstraftaten pro 100'000 Einwohner. Beim letzten Indikator schwanken diese Zahlen allerdings von Jahr zu Jahr stark. 
Auch im Thema Gesundheit und politische Partizipation gab es "unerwünschte" Entwicklungen: Der Anteil Personen mit psychischer Belastung ist 2022 im Vergleich zu 2017 gestiegen, die Wahlbeteiligung an Grossratswahlen ist gesunken (2024 im Vergleich zu 2020).

Bei den übrigen Indikatoren gab es kaum Veränderungen, oder es liegen noch keine Daten vor.

Im Themenbereich Wirtschaft kommen positive Signale von der Verbesserung der steuerlichen Wettbewerbsfähigkeit – ausser bei der Steuerausschöpfung der natürlichen Personen. Auch das Pro-Kopf-Nettovermögen des Kantons und der Gemeinden erhöhte sich zwischen 2021 und 2022 weiter . Im Thema "Wirtschaftliche Leistung" ist der Anteil Stellensuchende zurückgegangen und die fiskalisch ausschöpfbaren Ressourcen haben sich erhöht. 
Die Erwerbsquote und der Anteil Studierende in MINT-Fächern haben sich nicht wesentlich verändert, der Steuerausschöpfungsindex natürliche Personen relativ zum Schweizer Durchschnitt hat zuletzt zugenommen. Für die übrigen Indikatoren liegen noch keine Daten vor.

Im Themenbereich Umwelt entwickelten sich bezüglich Nachhaltigkeit folgende Indikatoren seit 2021 in die angestrebte Richtung:

  • Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche an der landwirtschaftlichen Nutzfläche
  • Fliessgewässerqualität
  • CO2-Emissionen pro Einwohner
  • Fläche wertvoller Naturräume
  • Siedlungsabfälle pro Einwohner
  • Alle Indikatoren im Unterthema Energie (Energieverbrauch pro Einwohner, Lokal produzierte erneuerbare Energien im Verhältnis zum Gesamtenergieverbrauch, Anteil erneuerbarer Hauptheizsysteme in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden)

In die „unerwünschte" Richtung bewegten sich in der kurzfristigen Betrachtung seit 2021 demgegenüber folgende Indikatoren:
•    Menge des Niedrigwasserabflusses (NM7Q)
•    Ozonbelastung
•    Durchschnittlicher täglicher Verkehr auf Kantonsstrassen

Die Feinstaubbelastung der Luft sowie die Nitratbelastung im Grundwasser haben sich nicht wesentlich verändert. Für die übrigen Indikatoren liegen noch keine Daten vor oder eine Beurteilung seit 2021 ist aus fachlichen Gründen nicht sinnvoll.
Die kurzfristigen Schwankungen können bei einem Teil dieser Indikatoren witterungsbedingt sein.

Indikatorenübersicht in ausdruckbarer Form

Hier finden Sie die langrifstige Entwicklung der Indikatoren zu Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt – übersichtlich zusammengestellt nach Thema und Unterthema. Die Übersichten eignen sich zum Durchblättern, Herunterladen oder ausdrucken. 

 
Hier finden Sie die Zusammenstellung der kurzfristigen Entwicklung der Indikatoren.
 
 

In MoniThur eintauchen

Zu den Indikatoren "Gesellschaft"
Zu den Indikatoren "Wirtschaft"
Zu den Indikatoren "Umwelt"

FAQ

Was bedeutet "Langfristig"?

Im Zentrum von MoniThur steht die langfristige Beobachtung der Entwicklungsrichtung. Diese bezieht sich – falls die Daten so weit zurück verfügbar sind – auf den Zeitraum seit 2000. Falls dies nicht möglich ist, erfolgt die Wahl des Anfangszeitpunkts nach den hier definierten Regeln. Welches Anfangsjahr bei den einzelnen Indikatoren gewählt wurde, ist in den Indikatorenübersichten Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt in der Spalte "Anfangsjahr" ersichtlich.

Was bedeutet "Nachhaltigkeit"?

Nachhaltigkeit bedeutet, dass die Bedürfnisse der heute lebenden Generationen befriedigt werden, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können. ARE, Nachhaltigkeitsverständnis in der Schweiz