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Ergebnisse im Überblick

Wie haben sich die Thurgauer Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt hinsichtlich Nachhaltigkeit entwickelt? Sehen Sie selbst in der Grafik.
Grün eingefärbt bedeutet: Die Entwicklung ging in Richtung Nachhaltigkeit.
Rot eingefärbt bedeutet: Die Entwicklung verlief nicht in Richtung Nachhaltigkeit, sondern in die entgegengesetzte Richtung.
Gelb bedeutet: es gab kaum Veränderungen.
Grau steht für Bereiche, in denen (noch) keine Aussage möglich ist.

Entwicklung der Indikatoren hinsichtlich Nachhaltigkeit

 
Die Grafik zeigt den gewichteten Anteil der Indikatoren, die sich hin zu oder weg von Nachhaltigkeit bewegen, kaum verändern oder bei denen keine Beurteilung möglich ist. Beobachtet wird die langfristige Entwicklungsrichtung.
Lesehilfe: Im Themenbereich «Gesellschaft» (oberster Balken) haben sich 38 % der in MoniThur abgedeckten Aspekte hin zu Nachhaltigkeit entwickelt ("grün"). 8 % haben sich weg von Nachhaltigkeit bewegt ("rot"). Bei 35 % der Themen gab es kaum Veränderungen ("gelb"). Bei weiteren 19 % sind aufgrund der Datenlage keine Aussagen möglich ("grau").

Im Zentrum von MoniThur steht die langfristige Beobachtung der Entwicklungsrichtung. Diese bezieht sich – falls die Daten so weit zurück verfügbar sind – auf den Zeitraum seit 2000. Sie wollen wissen, welche Indikatoren hinter den grün, rot oder gelb eingefärbten Bereichen stecken? Besuchenn Sie die Übersichten nach Indikatoren (Gesellschaft, Wirtschaft, Umwelt)
Übrigens: Bei der Aggregation der einzelnen Indikatoren zu dieser Gesamtsicht wurden die einzelnen Indikatoren gewichtet. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Kommentar zur langfristigen Entwicklung einblenden

Im Quervergleich der drei Themenbereiche haben sich in Umwelt und Wirtschaft anteilmässig am meisten, in Gesellschaft am wenigsten Indikatoren in Richtung Nachhaltigkeit entwickelt („grün", siehe Grafik). In Umwelt und Wirtschaft haben sich allerdings anteilmässig auch mehr Indikatoren in die hinsichtlich Nachhaltigkeit unerwünschte Richtung entwickelt als in Gesellschaft („rot"). Per saldo (Anteil "grün" minus Anteil "rot") sind die Fortschritte hinsichtlich Nachhaltigkeit gemäss den beobachteten Indikatoren in den Themenbereichen Umwelt und Wirtschaft etwas grösser als in Gesellschaft. 
Nachhaltigkeit bedeutet, dass die Bedürfnisse der heute lebenden Generationen befriedigt werden, ohne dass dies auf Kosten künftiger Generationen geht. 

Gesellschaft
Im Themenbereich Gesellschaft entwickelten sich – gewichtet – 38 % der Indikatoren in Richtung Nachhaltigkeit („grün", siehe oberster Balken in der Grafik), weitere 35 % stagnierten („gelb"). Ein knappes Zehntel entwickelte sich weg von Nachhaltigkeit („rot").
Weitgehend in Richtung Nachhaltigkeit bewegte sich das Thema Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit. Die Bildungsunterschiede nach Migrationshintergrund sind kleiner geworden, auch die Sozialhilfequote, der Anteil Personen mit Alimentenbevorschussungen und der Anteil Frauen mit geringer oder keiner Erwerbstätigkeit sind gesunken, und der Anteil Frauen in politischen Ämtern hat sich erhöht. Bei anderen Indikatoren zur Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit hat sich hingegen kaum etwas verändert: Dies gilt für die Lohnunterschiede nach Geschlecht, den Anteil Frauen in Kaderpositionen und den Anteil Rentenbezügerinnen und -bezüger, die auf Ergänzungsleistungen angewiesen sind.
Auch das Thema Sicherheit entwickelte sich weitgehend in Richtung Nachhaltigkeit (weniger Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden, weniger Diebstahldelikte). Es gab jedoch mehr schwere Gewaltstraftaten.
Beim Thema Bildung ist der Anteil von Personen ohne nachobligatorische Bildung gesunken. Betrachtet man nur die jungen Erwachsenen, hat er sich jedoch nicht wesentlich verändert. 
Bei vielen Indikatoren zeigen sich kaum Veränderungen. Dies gilt etwa für die Mehrheit der Indikatoren im Thema Gesundheit sowie für die Politische Partizipation. Durchzogen ist das Bild bei der Grundversorgung mit Dienstleistungen (kleinere Distanz zum öffentlichen Verkehr, aber grössere Distanz zum nächsten Lebensmittelgeschäft).
Zum Themenbereich Gesellschaft gehört auch das Thema des materiellen und immateriellen Wohlbefindens der Bevölkerung. Dazu kann mangels Datengrundlagen keine Aussage gemacht werden.
 

Wirtschaft
In den letzten ein bis zwei Jahrzehnten haben sich im Themenbereich Wirtschaft viele Indikatoren günstig entwickelt ("grün", siehe Grafik). 17 % der Indikatoren dieses Themenbereichs (gewichtet) haben sich weg von Nachhaltigkeit entwickelt ("rot").
Zur günstigen Entwicklung trugen vor allem die Themen Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftliche Leistung bei: Seit der Jahrtausendwende wurde die steuerliche Wettbewerbsfähigkeit gestärkt, die Nettoschuld von Kanton und Gemeinden vollständig abgebaut und die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit verbessert. Beim Thema Innovationskraft und Wachstumspotential war das Bild dagegen durchzogen.
 

Umwelt
Im Themenbereich Umwelt haben sich in der längerfristigen Betrachtung fast 60 % der Indikatoren (gewichtet) in Richtung Nachhaltigkeit entwickelt („grün“, siehe Grafik). Gleichzeitig haben sich – gewichtet – ein gutes Fünftel der Indikatoren weg von Nachhaltigkeit bewegt ("rot"), weitere 7 % stagnierten. Bei 14 % der Indikatoren (gewichtet) ist eine Beurteilung der Entwicklungsrichtung (noch) nicht möglich.
Fortschritte hinsichtlich Nachhaltigkeit zeigen sich bei den Indikatoren zum biologischen Landbau, zum Zustand und zur Qualität der Fliessgewässer, zur Feinstaubbelastung, zu den CO2-Emissionen pro Einwohner und zur Biodiversität. Auch die Siedlungsabfälle Einwohner, der Energieverbrauch pro Einwohner, der Anteil erneuerbarer Hauptheizsysteme in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden, die lokal produzierten erneuerbaren Energien, die Nutzung des öffentlichen Verkehrs und die Fläche wertvoller Naturräume haben sich positiv Entwickelt. Negativ zu Buche schlagen demgegenüber das Nitrat im Grundwasser, die Zunahme der mittleren Jahrestemperatur und das Wachstum des Verkehrsaufkommens.
 

Kommentar zur Entwicklung seit 2020 einblenden

Die Fortschritte bezüglich nachhaltiger Entwicklung sind einer längerfristigen Optik zu betrachten. Als Ergänzung dazu finden Sie unten eine Gesamtsicht auf die Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit (seit 2020).

 

Die Grafik zeigt den gewichteten Anteil der Indikatoren, die sich in den letzten Jahren (seit 2020) hin zu oder weg von Nachhaltigkeit bewegten, kaum veränderten oder bei denen keine Beurteilung möglich ist. 
Lesehilfe: Im Themenbereich «Gesellschaft» (oberster Balken) haben sich 20 % der in MoniThur abgedeckten Aspekte hin zu Nachhaltigkeit entwickelt ("grün"). 14 % haben sich weg von Nachhaltigkeit bewegt ("rot"). Bei den übrigen Aspekten gab es kaum Veränderungen ("gelb") oder es sind aufgrund der Datenlage keine Aussagen möglich ("grau"). 

Kommentar zur Entwicklung seit 2020
Für den Zeitraum seit 2020 liegen für viele Indikatoren noch keine Daten vor. Diese sind in der Grafik grau gekennzeichnet. Trotzdem lassen sich gewisse Tendenzen erkennen.
Im Themenbereich Gesellschaft haben sich seit 2020 folgende Indikatoren in die gemäss dem Nachhaltigkeitskriterium angestrebte Richtung entwickelt:

  • Anteil Frauen in politischen Ämtern
  • Armutsindikatoren (Sozialhilfequote, Anteil Rentenbezügerinnen und -bezüger mit Ergänzungsleistungen, Anteil Personen mit Alimentenbevorschussungen)
  • Wahlbeteiligung an Grossratswahlen (2020 im Vergleich zu 2016)

Entgegen der angestrebten Richtung haben sich zuletzt die Indikatoren im Thema Sicherheit bewegt – die Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden pro 10'000 Einwohner, die Diebstahldelikte pro 1'000 Einwohner und die Gewaltstraftaten pro 100'000 Einwohner. Beim letzten Indikator schwanken diese Zahlen allerdings von Jahr zu Jahr stark.
Bei den übrigen Indikatoren gab es kaum Veränderungen, oder es liegen noch keine Daten vor.

Im Themenbereich Wirtschaft liegen für die Beurteilung des Zeitraums seit 2020 erst vereinzelt Daten vor. Positive Signale kommen von der Verbesserung der steuerlichen Wettbewerbsfähigkeit. Auch das Pro-Kopf-Nettovermögen des Kantons und der Gemeinden blieb zwischen 2020 und 2021 stabil (Für die Gemeinden lagen die Daten für das Jahr 2022 bei Redaktionsschluss noch nicht vor.) Im Thema "Wirtschaftliche Leistung" ist der Anteil Stellensuchende zurückgegangen und die fiskalisch ausschöpfbaren Ressourcen haben sich erhöht. Der Anteil Studierende in MINT-Fächern ist ebenfalls gestiegen. 
Die Erwerbsquote hat sich nicht wesentlich verändert, für die übrigen Indikatoren liegen noch keine Daten vor.

Im Themenbereich Umwelt entwickelten sich bezüglich Nachhaltigkeit folgende Indikatoren seit 2020 in die angestrebte Richtung:

  • Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche an der landwirtschaftlichen Nutzfläche
  • Fliessgewässerqualität
  • Siedlungsabfälle pro Einwohner
  • Indikatoren im Unterthema Energie (Lokal produzierte erneuerbare Energien im Verhältnis zum Gesamtenergieverbrauch, Anteil erneuerbarer Hauptheizsysteme in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden)
  • Fläche wertvoller Naturräume

Negativ zu Buche schlugen in der kurzfristigen Betrachtung seit 2020 demgegenüber unter anderem das Nitrat im Grundwasser, die CO2-Emissionen pro Einwohner sowie der Energieverbrauch pro Einwohner.
Kurzfristige Schwankungen bei Indikatoren zur Umwelt sind oft witterungsbedingt.
 

Übersichten zum Durchblättern oder Herunterladen
Hier finden Sie die Indikatoren zu Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt – übersichtlich zusammengestellt nach Thema und Unterthema.
 

 

 

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Zu den Indikatoren "Gesellschaft"
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Zu den Indikatoren "Umwelt"

FAQ

Was bedeutet "Langfristig"?

Im Zentrum von MoniThur steht die langfristige Beobachtung der Entwicklungsrichtung. Diese bezieht sich – falls die Daten so weit zurück verfügbar sind – auf den Zeitraum seit 2000. Falls dies nicht möglich ist, erfolgt die Wahl des Anfangszeitpunkts nach den hier definierten Regeln. Welches Anfangsjahr bei den einzelnen Indikatoren gewählt wurde, ist in den Indikatorenübersichten Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt in der Spalte "Anfangsjahr" ersichtlich.

Was bedeutet "Nachhaltigkeit"?

Nachhaltigkeit bedeutet, dass die Bedürfnisse der heute lebenden Generationen befriedigt werden, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können. ARE, Nachhaltigkeitsverständnis in der Schweiz