G1.1.b Anteil junge Erwachsene ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss
Für Nachhaltigkeit angestrebte Entwicklung: Abnehmen
Beobachtete Entwicklung |
Seit 2000 | Seit 2021 |
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Der Anteil der jungen Erwachsenen, die höchstens über einen obligatorischen Schulbildungsabschluss verfügen, hat sich zwischen 2000 und 2015/2017 ist gesunken.1 Seit 2021 gab es keine wesentliche Veränderung. |
1 Bei diesem Indikator wird die längerfristige Entwicklungsrichtung bis zum aktuellsten Zeitpunkt beurteilt, für den eine genügend genaue Aussage möglich ist (momentan 2020/2022).
Aussagekraft
Der Indikator zeigt, wie sich der Anteil der jungen Erwachsenen (20- bis 24 Jahre) ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss entwickelt. Um im Arbeitsmarkt eine gute Perspektive zu haben und langfristig den Lebensunterhalt selbstständig bestreiten zu können, ist eine fundierte Bildung für junge Erwachsene essentiell.
Junge Erwachsene ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss haben ein erhöhtes Risiko, sich in prekären Beschäftigungsverhältnissen wiederzufinden (z. B. in befristeten Anstellungen), verbunden mit Unsicherheiten und einer geringen sozialen Absicherung.
Kommentar
Im Jahr 2022 hatten im Thurgau rund 11 % der 20- bis 24-Jährigen lediglich die obligatorische Schulbildung abgeschlossen. Von ihnen sind etwa 40 % dabei, eine Berufslehre oder sonstige weiterführende Ausbildung zu absolvieren; die Mehrheit (60 %) befindet sich nicht in Ausbildung.
Heute haben anteilmässig mehr 20- bis 24-Jährige einen nachobligatorischen Bildungsabschluss als vor zehn oder zwanzig Jahren. 12 % haben in diesem Alter einen Tertiärabschluss, die Mehrheit (77 %) einen Sekundarstufen-II-Abschluss. Die Erstausbildung (Sekundarstufen-II-Abschluss) haben die meisten jungen Erwachsenen in der Regel mit 19 Jahren abgeschlossen.
Definition
Anteil der 20- bis 24-Jährigen, die höchstens über einen Abschluss auf der Sekundarstufe I verfügen, an der ständigen Wohnbevölkerung.
Auf welchen Zeitraum bezieht sich die Beurteilung der Entwicklungsrichtung bei diesem Indikator?
Bei diesem Indikator bezieht sich die langfristige Beurteilung der Entwicklungsrichtung auf den Zeitraum 2000 bis 2020/22. Für die Beurteilung der kurzfristigen Entwicklungsrichtung wird das Jahr 2022 mit dem Jahr 2021 verglichen.
Begründung:
Die Daten dieses Indikators stammen seit 2010 aus der Strukturerhebung des Bundesamts für Statistik. Die Erhebung wird seither jährlich bei einem Teil der Bevölkerung durchgeführt und auf die Gesamtbevölkerung des Thurgaus hochgerechnet. Alle fünf Jahre werden eine grössere Zahl von Personen befragt und die Befragungsdaten aus drei Jahren zusammengelegt, zuletzt für die Jahre 2020, 2021 und 2022 (2020/2022). Durch das Zusammenlegen werden die Ergebnisse genauer als bei Jahresdaten (Fehlerbereich bzw. Vertrauensintervall wird kleiner). Deshalb wird für die langfristige Beurteilung des Indikators jeweils der Zeitraum bis zu den aktuellsten zusammengelegten Ergebnissen (aktuell: 2020/2022) betrachtet. Die kurzfristige Beurteilung erfolgt auf Basis der Daten der beiden aktuellsten Jahre. Siehe auch: Spezialfall Indikatoren aus der Strukturerhebung.
Grenzen der Aussagekraft
Junge Erwachsene können sich im Alter von 20 bis 24 Jahren in einer nachobligatorischen Ausbildung befinden, die noch nicht abgeschlossen ist. Die Mehrheit hat in diesem Alter jedoch die Erstausbildung abgeschlossen.
Verwandte Indikatoren
G1.1.a Anteil Personen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss (25- bis 64-Jährige)
G2.1 Bildungsunterschiede nach Migrationshintergrund
Kontextindikatoren "Gesellschaft" Jugendarbeitslosigkeit
Bezug zu SDGs der Agenda 2030
Der Indikator hat einen Bezug zu folgenden SDGs:
SDG 1 – Keine Armut
SDG 4 – Hochwertige Bildung
SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
SDG 10 – Weniger Ungleichheiten
Weitere Informationen
Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Bildungsstand der Bevölkerung
Strukturerhebungen (zur Erhebung)
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation
→ Bildungsmonitoring Schweiz (Link: Bildungsmonitoring Schweiz (admin.ch))
Bundesamt für Statistik
Bildung und Wissenschaft