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W2.1.b Anteil von Studierenden in MINT-Fächern

Für Nachhaltigkeit angestrebte Entwicklung: Zunehmen

Beobachtete Entwicklung

Seit 2000 Seit 2020
Ab dem Jahr 2000 hat sich der Anteil von Studierenden in MINT-Fächern zunächst zehn Jahre verringert, bis anschliessend der Trend kehrte und MINT-Studierende anteilsmässig zulegten. 2021 hat der Anteil der Studierenden in MINT-Fächern weiter zugenommen.  gelb

Aussagekraft

Die technologische Entwicklung erhöht den Bedarf der Unternehmen an MINT-Fachkräften. Je mehr Studierende in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik (MINT) ausgebildet werden, desto besser kann der Bedarf der Thurgauer Unternehmen gedeckt werden, und desto weniger sind die Unternehmen auf den Zuzug von MINT-Fachkräften angewiesen.

 

Daten rund um den Indikator

Kommentar

Der Anteil der Thurgauer Studierenden in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik (MINT) an allen Studienfächern stieg zuletzt von 34,0 % im Jahr 2020 auf 34,7 % im Jahr 2021. Seit 2017 hat sich der Anteil MINT-Studierender bei rund 34 % eingependelt. Seit fünf Jahren studieren demnach anteilsmässig etwa gleich viele Studentinnen und Studenten ein MINT-Fach wie im Jahr 2000. 

Zu Beginn der Jahrtausendwende verringerte sich der Anteil der MINT-Studierenden zunächst weiter und erreichte 2009 einen Tiefstand von 28,6 %. Der Rückgang hing vor allem mit dem schnelleren Wachstum der Studierenden in anderen Studienfächern zusammen. Anschliessend nahmen MINT-Studierende häufig stärker als die Gesamtzahl der Studierenden zu. 

Im Jahr 2021 waren insgesamt 1‘480 Thurgauer MINT-Studentinnen und -Studenten eingeschrieben. Hauptsächlich sind es Männer, die ein MINT-Fach wählen. Etwa 30 % der MINT-Studierenden ist weiblich (439 Personen). Im Jahr 2000 betrug der Anteil der Frauen erst 17 %, was damals 120 Frauen entsprach. 

Von den MINT-Fächern wählen die Thurgauerinnen vergleichsweise oft Biologie/Biotechnologie. Hier sind – wie in den Vorjahren – jeweils mehr Frauen als Männer vertreten. In Fächern wie Informatik und Elektro- oder Maschineningenieurwesen sind Thurgauerinnen deutlich seltener eingeschrieben als männliche Kommilitonen aus dem Thurgau.

Betrachtet man sämtliche Studienrichtungen, so studierten im Jahr 2021 etwas mehr Thurgauerinnen wie ein Jahr zuvor: 2'121 Frauen (+60 Frauen oder 2,9 %). Gemessen an der Gesamtzahl der Studierenden aus dem Thurgau liegt der Frauenanteil mittlerweile bei 50 %. Vor zwanzig Jahren betrug er 38 %. Die Zahl der männlichen Studenten blieb 2021 relativ stabil bei 2'148 Männer (dies sind 10 Männer bzw. 0,5 % weniger als ein Jahr zuvor).
 

Definition

Anteil Studierender der universitären Hochschulen und der Fachhochschulen auf den Stufen Lizenziat/Diplom, Bachelor, Master und Doktorat (ohne Studierende in Weiterbildung) mit einem Studienfach im MINT-Bereich (Mathematik - Informatik - Naturwissenschaften - Technik) an allen Studierenden mit Wohnkanton Thurgau vor Studienbeginn.
Zu den MINT-Fächern zählen Informatik, Technik (z.B. Elektro- und Maschineningenieurwesen, Mikrotechnik), Bauwesen (z.B. Bauingenieurwesen, Architektur), Chemie und Life Sciences (z.B. Chemie, Biologie, Pharmazie, Medizin) und Andere (z.B. Erdwissenschaften, Geografie, Mathematik, Physik, Agronomie, Forstwirtschaft). Die genaue Zusammensetzung der MINT-Fachbereiche erfolgt gemäss Definition des BFS.

Grenzen der Aussagekraft

Mangels Typologie fehlt im vorliegenden Indikator die Höhere Berufsbildung, die ebenfalls Studiengänge im MINT-Bereich anbietet.
Ein Studium in einem MINT-Fach garantiert noch nicht für eine spätere Erwerbstätigkeit in der MINT-Branche. So sind überdurchschnittlich viele in einem MINT-Fach ausgebildete Personen in einer fachfremden Berufsgruppe tätig (vgl. Mangel an MINT-Fachkräften in der Schweiz, Bericht des Bundesrates, August 2010, S. 27).
Auch Fachkräfte ausserhalb des MINT-Bereichs (beispielsweise erfahrene Berufsleute ohne Tertiärbildung) werden von der Wirtschaft stark nachgefragt.

Verwandte Indikatoren

G1.1a Anteil Personen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss
W2.2a Anteil der Beschäftigten in High-Tech-Branchen
W2.2b Anteil der Beschäftigten in Spitzentechnologie nutzenden wissensintensiven Dienstleistungen

Bezug zu den SDGs der Agenda 2030

Der Indikator hat einen Bezug zu folgenden SDGs:

SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur
 

Weitere Informationen

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Bildungsstand der Bevölkerung
Bildungsstatistik Kanton Thurgau

Bundesamt für Statistik
Bildung