U2.2.c Anteil erneuerbare Hauptheizsysteme in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden
Beobachtete Entwicklung |
Seit 2015 | Seit 2020 |
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Der Anteil erneuerbarer Hauptheizsysteme in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden hat im Zeitraum 2015 bis 2021 von 29 % auf 36 % zugenommen. |
Aussagekraft
Werden mehr Gebäude mit erneuerbaren Energien beheizt, vermindert dies den Verbrauch fossiler Brennstoffe (Öl und Gas) und damit die CO2-Emissionen. Der Indikator zeigt, wie sich der Anteil der Hauptheizsysteme, die erneuerbare Energien nutzen, in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden entwickelt.
Kommentar
Im Jahr 2021 hatten 36 % der Wohn- und Dienstleistungsgebäude ein Hauptheizsystem, das erneuerbare Energien nutzt (Wärmepumpen, Holzfeuerungen und Wärmenetzanschlüsse). Dies ist deutlich mehr als 2015 (29 %). Insbesondere der Anteil an Wärmepumpen hat zugenommen, nämlich um 7 Prozent. Insgesamt waren im Jahr 2021 14'800 Wärmepumpenanlagen installiert, 58 % oder gut 5'500 mehr als noch 2015.
Demgegenüber ist der Anteil der nicht erneuerbaren Hauptheizsysteme von 71 % auf 64 % gesunken. Dies auf Kosten der Ölfeuerungen, deren Anteil um 6 Prozent abgenommen hat. Entgegen den klimapolitischen Zielsetzungen ist der Anteil der Erdgasheizungen nicht gesunken (siehe Grafik).
Im Unterschied zu den Indikatoren "Energieverbrauch pro Einwohner" und "CO2-Emissionen pro Einwohner" ist dieser Indikator nicht witterungsabhängig. Deshalb ist er besser geeignet, um Entwicklungen über die Zeit aufzuzeigen.
Definition
Anteil Hauptheizsysteme, die erneuerbare Energien nutzen, in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden.
Wohn- und Dienstleistungsgebäude:
Der Indikator bezieht sich auf Wohn- und Dienstleistungsgebäude auf dem Gebiet des Kantons Thurgau. Industrie-, Landwirtschafts- und übrige Gebäude werden nicht berücksichtigt.
Hauptheizsystem:
Das Hauptheizsystem ist dasjenige Heizsystem, das den grössten Anteil des Wärmebedarfs für Heizzwecke abdeckt.
Erneuerbare Hauptheizsysteme:
Ein erneuerbares Hauptheizsystem nutzt vollständig oder grösstenteils erneuerbare Energieträger. Dazu zählen Wärmepumpen (Umweltwärme), Holzfeuerungen und Wärmenetzanschlüsse (Fernwärme). Da der Grossteil der Fernwärme erneuerbar ist, werden die Wärmenetzanschlüsse den erneuerbaren Hauptheizsystemen zugeordnet. Nicht zu den erneuerbaren Hauptheizsystemen gehören Ölfeuerungen, Erdgasfeuerungen (alle Gasfeuerungen, die mit dem Erdgasnetz verbunden sind) und Elektroheizungen. Hauptheizsysteme mit den Energieträgern Solarwärme, Abwärme, Biogas/Biomasse und Flüssiggas fallen nicht ins Gewicht und sind deshalb vernachlässigbar. Anlagen für die Nutzung der Solarwärme sind sehr selten Hauptheizsysteme, da sie nur einen Teil des Wärmebedarfs für Heizung und/oder Warmwasser decken.
Verwandte Indikatoren
U1.4.a CO2-Emissionen pro Einwohner
U1.4.b Veränderung der mittleren Jahrestemperatur
U2.2.a Energieverbrauch pro Einwohner
U2.2.b Lokal produzierte erneuerbare Energien im Verhältnis zum Gesamtenergieverbrauch
Kontextindikatoren "Umwelt"
Bezug zu den SDGs der Agenda 2030
Der Indikator hat einen Bezug zu folgenden SDGs:
SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie
SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden
SDG 12 – Verantwortungsvoller Konsum und Produktion
SDG 13 – Massnahmen zum Klimaschutz
Weitere Informationen
Departement für Inneres und Volkswirtschaft Kanton Thurgau
Amt für Energie Kanton Thurgau
Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Umwelt