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U2.2.b Lokal produzierte erneuerbare Energien im Verhältnis zum Gesamtenergieverbrauch

Für Nachhaltigkeit angestrebte Entwicklung: Zunehmen

Beobachtete Entwicklung

Seit 2015 Seit 2021

Der Anteil lokal genutzter erneuerbarer Energien hat zugenommen.

Aussagekraft

Der Indikator zeigt, in welchem Umfang der Kanton Thurgau den Gesamtenergieverbrauch aus eigenen, erneuerbaren Energiequellen decken kann.

 

Daten rund um den Indikator

Kommentar

Von 2015 bis 2022 haben lokal genutzte erneuerbare Energien an Bedeutung gewonnen: Ihr Anteil am Gesamtenergieverbrauch ist von 12 % auf 17 % gestiegen. Insbesondere Umweltwärme (Energiequelle für Wärmepumpen) und Solarstrom werden vermehrt genutzt.

Im Jahr 2022 wurden im Kanton Thurgau rund 1'200 GWh Energie genutzt, die aus Thurgauer Energiequellen stammen. Im Verhältnis zum Gesamtenergieverbrauch konnten somit 17 % des Energiebedarfs aus eigenen Energiequellen gedeckt werden („Eigenversorgungsgrad“, vgl. Excel-Datei).

Dabei handelt es sich ausschliesslich um erneuerbare Energien. Der Grossteil (73 %) stammt aus der Nutzung von Wärme und Abwärme (Heizung, Warmwasser, Prozesse), den restlichen Teil (27 %) macht die Elektrizitätsproduktion aus erneuerbaren Quellen aus.

Bei der Nutzung erneuerbarer Wärme spielt vor allem die Holzenergie und die Umweltwärme eine grosse Rolle. Auf sie entfallen 42 % bzw. 33 % der genutzten Energie. Der Anteil der Umweltwärme hat in den letzten Jahren stark zugenommen: Im Jahr 2015 lag er erst bei 20 %.

Die lokal aus erneuerbaren Quellen produzierte Elektrizität stammt mittlerweile zu fast zwei Dritteln aus Photovoltaik. Weitere grössere Beiträge kommen von der KVA Thurgau und aus der Nutzung der Wasserkraft. Der Rückgang bei der Nutzung der Wasserkraft im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr ist auf die ausgeprägte Trockenheit im Frühjahr und Sommer zurückzuführen.
 

Definition

Der Eigenversorgungsgrad ist der Anteil lokal (d.h. im Kanton Thurgau) produzierter und genutzter erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch im Kanton Thurgau. Zu den erneuerbaren Energien gehören Holzenergie, Umweltwärme, Abwärme (KVA, ARA, Industrie), Biogas, Wasserkraft, Solarenergie und Windenergie.

Grenzen der Aussagekraft

Für den Gesamtenergieverbrauch wird nur die im Kanton Thurgau verbrauchte Energie berücksichtigt. Die in Importprodukten enthaltene graue Energie bleibt ebenso unberücksichtigt wie der Energieverbrauch durch Thurgauer Einwohner/innen in anderen Kantonen und im Ausland (z.B. Flugreisen).
Bei der Holzenergie wird der gesamte Verbrauch den lokalen Ressourcen zugeordnet, obwohl ein Teil des Holzes aus anderen Kantonen oder dem Ausland stammt. Es wird aber auch Holz aus Thurgauer Wäldern in andere Kantone oder ins Ausland exportiert.
 

Verwandte Indikatoren

U1.3.c CO2-Emissionen pro Einwohner
U1.3.d Veränderung der mittleren Jahrestemperatur
U2.2.a Energieverbrauch pro Einwohner
U2.2.c Anteil erneuerbare Hauptheizsysteme in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden
Kontextindikatoren "Umwelt"

Bezug zu den SDGs der Agenda 2030

Der Indikator hat einen Bezug zu folgenden SDGs:
SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie
SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden
SDG 12 – Verantwortungsvoller Konsum und Produktion
SDG 13 – Massnahmen zum Klimaschutz
 

Weitere Informationen

Departement für Inneres und Volkswirtschaft Kanton Thurgau
Amt für Energie Kanton Thurgau

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Umwelt