U1.2.e Menge des Niedrigwasserabflusses (NM7Q)
Für Nachhaltigkeit angestrebte Entwicklung: Zunehmen oder halten
Beobachtete Entwicklung |
Seit 1981/2010 | Seit 2021 |
---|---|---|
Die Menge des Niedrigwasserabflusses (NM7Q) an der Station Thur Halden hat im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1981–2010 nicht wesentlich abgenommen. |
Aussagekraft
Der Indikator zeigt, wie sich die Thur bezüglich Niedrigwasser entwickelt hat. Bei Fliessgewässern spricht man von Niedrigwasser, wenn der Abfluss deutlich unter dem langjährigen Mittelwert liegt. Zu niedrige Abflussmengen haben negative Auswirkungen auf die im Gewässer lebenden Tiere und Pflanzen und schränken die menschliche Nutzung ein. Verschärft wird ein Niedrigwasserereignis, wenn es zusammen mit einer Hitzeperiode für eine längere Dauer auftritt.
Niedrigwasserabfluss pro Kalenderjahr seit 1981 (Grafik)
Anzahl Tage mit Unterschreitung des Niedrigwasserabflusses NM7Q seit 1981 (Grafik)
Kommentar
Im Zeitraum 2021 bis 2023 betrug der Niedrigwasserabfluss NM7Q an der Station Thur Halden im Schnitt 6,089 m3/s. Dieser Wert ist vergleichbar zum langjährigen mittleren NM7Q der Jahre 1981 bis 2010 (6,185 m3/s) und 1991 bis 2020 (6,195 m3/s).
Die kleinste mittlere Abflussmenge von sieben aufeinanderfolgenden Tagen (NM7Q) ist langfristig stabil. Allerdings gibt es Schwankungen zwischen trockenen und niederschlagsreichen Jahren. Im Gegensatz zur Zunahme der mittleren Jahrestemperatur lässt sich aktuell keine wesentliche Zunahme an Trockenjahren beobachten. Dies entspricht auch der Entwicklung der Jahresniederschläge (siehe "Weitere Informationen" Link zu MeteoSchweiz).
Kurzfristig hat der Niedrigwasserabfluss NM7Q an der Station Thur Halden abgenommen. So lag der Wert 2023 (6,151 m3/s) unter jenem von 2021 (7,213 m3/s). Im Vergleich zum trockenen Jahr 2022 hat der NM7Q jedoch zugenommen (4,903 m3/s).
Definition
Der Indikator zeigt, wie sich der NM7Q an der Station Thur Halden im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 1981 bis 2010 entwickelt hat.
Der NM7Q ist eine Niedrigwasserkenngrösse. Er gibt den niedrigsten, über sieben aufeinanderfolgende Tage gemittelten Tagesabflusswert innerhalb eines Jahres an. Für MoniThur wird anstelle des Niedrigwasserjahres (1. April bis 31. März) das Kalenderjahr verwendet.
Grenzen der Aussagekraft
Der NM7Q schwankt von Jahr zu Jahr. Diese Schwankungen werden primär von hydrologischen Ereignissen wie Schneeschmelze oder Starkregen bestimmt. Der Einfluss von menschlichen Aktivtäten (z. B. das Einleiten von Wasser aus einer ARA oder die Regelung eines Stausees) können nicht ausgeschlossen werden. Die so verursachten Schwankungen sind jedoch kleiner.
Der NM7Q liegt in einer ähnlichen Grössenordnung wie das kleinste Tagesmittel, ist jedoch weniger anfällig auf Messfehler oder kurzfristige anthropogene Einflüsse, da es sich um einen über mehrere Tage gemittelten Wert handelt.
Üblicherweise wird der NM7Q für ein Niedrigwasserjahr ausgewiesen (siehe Definition). Der Verständlichkeit halber wurde für MoniThur das Kalenderjahr verwendet. Die Abweichungen sind meist marginal.
Verwandte Indikatoren
U1.2.a Anteil natürlicher/naturnaher und wenig beeinträchtigter Fliessgewässer
U1.2.c Fliessgewässerqualität
U1.3.d Veränderung der mittleren Jahrestemperatur
Bezug zu den SDGs der Agenda 2030
Der Indikator hat einen Bezug zu folgenden SDGs:
SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen
SDG 6 – Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
SDG 13 – Massnahmen zum Klimaschutz
SDG 15 – Leben an Land
Weitere Informationen
Amt für Umwelt Kanton Thurgau
Hydrometrie
Hydrologischer Atlas der Schweiz
Hydrologischer Atlas der Schweiz
Hydrologische Szenarien bis 2100
Bundesamt für Umwelt
Hydrologische Daten und Vorhersagen
Abfluss und Wasserstand Station Thur Halden
MeteoSchweiz
Entwicklung von Temperatur und Niederschlägen