Direkt zum Inhalt springen
  • Drucken
  • Sitemap
  • Schriftgrösse

U2.2.a Energieverbrauch pro Einwohner

Für Nachhaltigkeit angestrebte Entwicklung: Abnehmen

Beobachtete Entwicklung

Seit 2015 Seit 2020

Der Gesamtenergieverbrauch pro Einwohner/in ist 2019–2021 etwas niedriger als 2015–2017.

Aussagekraft

Der Indikator zeigt, wie viel Energie die Thurgauer Bevölkerung und Wirtschaft pro Jahr verbrauchen. Ein steigender Energieverbrauch belastet die natürlichen Ressourcen und die Umwelt.

 

Daten rund um den Indikator

Kommentar

Der Gesamtenergieverbrauch pro Einwohner/in im Kanton Thurgau hat sich in den Jahren 2015 bis 2021 wenig verändert. Er betrug jeweils zwischen 26'000 und 28‘000 Kilowattstunden pro Einwohner/in und Jahr. Die Schwankungen von Jahr zu Jahr sind vorwiegend witterungsbedingt. Etwa 30 % des Energieverbrauchs gingen auf das Konto der Treibstoffe Benzin und Diesel, je über 20 % entfielen auf die Energieträger Erdgas und Elektrizität und rund 15 % auf Erdölbrennstoffe (siehe Grafik). Im Jahr 2020 ging der Gesamtenergieverbrauch aufgrund der Massnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie zurück (niedriger Treibstoffverbrauch aufgrund gesunkener Mobilität). Durch die Aufhebung der Massnahmen im Laufe des Jahres 2021 und die eher kühle Witterung nahm der Gesamtenergieverbrauch pro Einwohner und Einwohnerinnen im Vergleich zu 2020 wieder zu.  

Endenergieverbrauch im Gebäudebereich für Raumwärme und Warmwasser pro Einwohner

Ergänzend zum Gesamtenergieverbrauch pro Einwohner/in wird die Entwicklung des Endenergieverbrauchs im Gebäudebereich für die Verwendungszwecke Raumwärme und Warmwasser beobachtet. Beim Gesamtenergieverbrauch unterliegt der Sektor Industrie/Gewerbe konjunkturell bedingt grösseren Schwankungen, die Fokussierung auf den Endenergieverbrauch im Gebäudebereich ermöglicht deshalb eine bessere Abschätzung der Wirkung der energiepolitischen Massnahmen.

Der Endenergieverbrauch im Gebäudebereich pro Einwohner/in nahm 2021 zu (siehe Grafik), dies infolge der Witterung. So nahmen die Heizgradtage im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 18 % zu. Gegenüber dem Jahr 2015 nahmen sie um 11 % zu. Der Anteil der Erdölbrennstoffe ist im Zeitraum 2015 bis 2021 von 41 auf 35 % gesunken, im Gegenzug nahmen Umweltwärme und Fernwärme anteilsmässig zu. Die Anteile von Holzenergie und Elektrizität blieben in etwa unverändert. 
 

 

Definition

Gesamtenergieverbrauch
Der Gesamtenergieverbrauch umfasst den Verbrauch in den Sektoren Gebäude, Industrie/Gewerbe, Verkehr, Landwirtschaft und Abfall auf dem Gebiet des Kantons Thurgau. Nicht berücksichtigt ist der Elektrizitätsverbrauch der Bahnen (SBB).

Endenergieverbrauch im Gebäudebereich für Raumwärme und Warmwasser
Die Endenergie ist die Energie, die beim Endverbraucher ankommt. Der Endenergieverbrauch im Gebäudebereich umfasst den Verbrauch der Wohn- und Dienstleistungsgebäude – unter Ausschluss der Industrie- und Landwirtschaftsgebäude – auf dem Gebiet des Kantons Thurgau. Die Verbräuche für die Strom- und Fernwärmeproduktion werden nicht den Gebäuden angerechnet (Systemgrenze gemäss nationalem Treibhausgasinventar). Es wird nur der Verbrauch für die Verwendungszwecke Raumwärme und Warmwasser berücksichtigt.
 

Grenzen der Aussagekraft

Der Gesamtenergieverbrauch ist nur bedingt geeignet, die Wirksamkeit der energiepolitischen Massnahmen zu beurteilen. Da der Gesamtenergieverbrauch auch durch folgende Faktoren beeinflusst wird:

  • Verschiebungen in der Wirtschaftsstruktur (Strukturwandel vom energieintensiveren industriellen Sektor hin zum Dienstleistungssektor)
  • Konjunkturell bedingte Schwankungen der Industrieproduktion
  • Schwankungen der Witterung
  • Spezialeffekte wie die Massnahmen zur Bekämpfung des Covid-19-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021.

Für den Gesamtenergieverbrauch wird nur die im Kanton Thurgau verbrauchte Energie berücksichtigt. Die in Importprodukten enthaltene graue Energie bleibt ebenso unberücksichtigt wie der Energieverbrauch durch Thurgauer Einwohner/innen in anderen Kantonen und im Ausland (z.B. Flugreisen).

Da die verwendeten Datenquellen teilweise lückenhaft sind und deshalb viele Daten mit einem Modell hergeleitet werden müssen, sind die Ergebnisse der kantonalen Energie- und CO2-Statistik mit Vorsicht zu interpretieren. Die gewählte Methodik ist jedoch gut geeignet, um eine mittelfristige Entwicklung abzubilden und einzelne Jahre miteinander zu vergleichen.
 

Verwandte Indikatoren

U1.4.a CO2-Emissionen pro Einwohner
U1.4.b Veränderung der mittleren Jahrestemperatur
U2.2.b Lokal produzierte erneuerbare Energien im Verhältnis zum Gesamtenergieverbrauch
U2.2.c Anteil erneuerbare Hauptheizsysteme in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden
Kontextindikatoren "Umwelt"

Bezug zu den SDGs der Agenda 2030

Der Indikator hat einen Bezug zu folgenden SDGs:
SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie
SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden
SDG 12 – Verantwortungsvoller Konsum und Produktion
SDG 13 – Massnahmen zum Klimaschutz
 

Weitere Informationen

Departement für Inneres und Volkswirtschaft des Kantons Thurgau
Amt für Energie Kanton Thurgau

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Individualverkehr
Mobilitätsverhalten

Bundesamt für Energie
Gesamtenergiestatistik