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U1.4.a CO2-Emissionen pro Einwohner

Für Nachhaltigkeit angestrebte Entwicklung: Abnehmen

Beobachtete Entwicklung

Seit 2015 Seit 2020
Die CO2-Gesamtemissionen pro Einwohner/in hat 2019-2021 gegenüber der Vergleichsperiode 2015-2017 abgenommen.

Aussagekraft

Der Indikator zeigt, wie viel CO2 die Thurgauer Bevölkerung und Wirtschaft pro Jahr ausstossen. CO2-Emissionen gelten als ein Haupttreiber für den Klimawandel.

 

Daten rund um den Indiaktor

Kommentar

Die CO2-Gesamtemissionen pro Einwohner/in sind im Kanton Thurgau von 2015 bis 2021 leicht zurückgegangen. Sie sanken in dieser Zeitperiode von 4,8 Tonnen auf 4,6 Tonnen pro Jahr. Die Hälfte der CO2-Emissionen stammen aus den fossilen Brennstoffen Heizöl und Erdgas, 42 % aus den fossilen Treibstoffen Diesel und Benzin sowie 6 % aus der KVA Thurgau. In den letzten Jahren zeigt sich ein Trend zu tieferen CO2-Gesamtemissionen pro Einwohner/in (siehe Grafik). Die jährlichen Schwankungen sind vorwiegend witterungsbedingt. 
Der Rückgang der CO2-Gesamtemissionen im Jahr 2020 ist auf die Massnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie zurückzuführen (unter anderem geringerer Treibstoffverbrauch durch tiefere Mobilität). Durch die Aufhebung der Massnahmen im Laufe des Jahres 2021 und die eher kühle Witterung nahmen die CO2-Emissionen pro Einwohner und Einwohnerinnen im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 wieder zu, blieben aber unter dem Niveau von 2019.

CO2-Emissionen im Gebäudebereich (klimabereinigt)

Ergänzend zu den CO2-Gesamtemissionen pro Einwohner/in wird die Entwicklung der CO2-Emissionen im Gebäudebereich für die Verwendungszwecke Raumwärme und Warmwasser beobachtet. Bei den CO2-Gesamtemissionen unterliegt der Sektor Industrie/Gewerbe konjunkturell bedingt grösseren Schwankungen, die Fokussierung auf die CO2-Emissionen im Gebäudebereich ermöglicht deshalb eine bessere Abschätzung der Wirkung der energiepolitischen Massnahmen.
Die CO2-Emissionen im Gebäudebereich pro Einwohner/in sind im Jahr 2021 leicht gestiegen (siehe Grafik). Dies dürfte auf die Witterung zurückzuführen sein: Die Heizgradtage nahmen im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 18 % zu. 

 

Definition

CO2-Gesamtemissionen
Die CO2-Gesamtemissionen umfassen die CO2-Emissionen in den Sektoren Gebäude, Industrie/Gewerbe, Verkehr, Landwirtschaft und Abfall auf dem Gebiet des Kantons Thurgau. Bei der Elektrizität sind nur die Emissionen für den Betrieb von fossilen Wärme-Kraft-Koppelungsanlagen auf Kantonsgebiet berücksichtigt. Der in den Kanton importierten Elektrizität werden keine CO2-Emissionen angelastet, da diese dem Produktionsstandort angerechnet werden.

CO2-Emissionen im Gebäudebereich
Die CO2-Emissionen im Gebäudebereich umfassen den Verbrauch der Wohn- und Dienstleistungsgebäude – unter Ausschluss der Industrie- und Landwirtschaftsgebäude – auf dem Gebiet des Kantons Thurgau. Emissionen für die Strom- und Fernwärmeproduktion werden nicht den Gebäuden angerechnet (Systemgrenze gemäss nationalem Treibhausgasinventar).

Grenzen der Aussagekraft

Der Haupttreiber für den Klimawandel und die damit verbundenen negativen Effekte sind die CO2-Emissionen. Andere Treibhausgase wie z. B. Methan sind in diesem Indikator nicht berücksichtigt.

Es werden nur die im Kanton Thurgau verursachten CO2-Emissionen berücksichtigt. Die in Importprodukten enthaltenen CO2-Emissionen sind nicht berücksichtigt, ebenso wenig wie die durch Thurgauer Einwohner verursachten Emissionen in andern Kantonen und im Ausland (z.B. Flugreisen).

Eine Veränderung der CO2-Emissionen kann auch auf Verschiebungen in der Wirtschaftsstruktur zurückzuführen sein, beispielsweise auf den Strukturwandel vom energieintensiveren industriellen Sektor hin zum Dienstleistungssektor. Im Weiteren werden die CO2-Emissionen auch durch konjunkturell bedingte Schwankungen der Industrieproduktion sowie der Witterung beeinflusst.

Die Angaben basieren teilweise auf Schätzungen und sind mit Vorsicht zu interpretieren
 

Verwandte Indikatoren

U1.4.b Veränderung der mittleren Jahrestemperatur
U2.2.a Energieverbrauch pro Einwohner
U2.2.b Lokal produzierte erneuerbare Energien im Verhältnis zum Gesamtenergieverbrauch
U2.2.c Anteil erneuerbare Hauptheizsysteme in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden
Kontextindikatoren „Umwelt“
 

Bezug zu den SDGs der Agenda 2030

Der Indikator hat einen Bezug zu folgenden SDGs:
SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen
SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden
SDG 12 – Verantwortungsvoller Konsum und Produktion
SDG 13 – Massnahmen zum Klimaschutz
 

Weitere Informationen

Departement für Inneres und Volkswirtschaft Kanton Thurgau
Amt für Energie Kanton Energie

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Umwelt