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G6.1 Wahlbeteiligung an Grossratswahlen

Für Nachhaltigkeit angestrebte Entwicklung: Zunehmen

Beobachtete Entwicklung 

Seit 2000 Seit 2016
Die Wahlbeteiligung an Grossratswahlen liegt auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2000. In den Jahrzehnten zuvor war sie jedoch markant gesunken. Gegenüber den Grossratswahlen 2016 stieg die Wahlbeteiligung.

Aussagekraft

Die Wahlbeteiligung zeigt, in welchem Ausmass sich die Bevölkerung in die politische Entscheidungsbildung einbringt.

 

Daten rund um den Indikator

Kommentar

In den letzten Jahrzehnten hat die Wahlbeteiligung an Grossratswahlen beträchtlich abgenommen. In den 60er-Jahren lag sie noch bei über 70 %, bei den Grossratswahlen 1980 bei über 45 %. Seit dem Jahr 2000 pendelt sie zwischen 34 % und 30 %. Im Jahr 2016 sank sie auf 30,4 % – den bisherigen Tiefststand. Die Wahlbeteiligung an den Thurgauer Grossratswahlen 2020 lag bei 32,6 %.

Bei Nationalratswahlen ist die Beteiligung höher als bei Grossratswahlen. Doch auch bei den Nationalratswahlen hat die Wahlbeteiligung seit den 1950er-Jahren deutlich abgenommen. Bei den letzten Nationalratswahlen im Jahr 2023 gingen 46,6 % der Wahlberechtigten zur Urne. Dies ist etwas höher als bei den Nationalratswahlen 2019, als die Wahlbeteiligung ihren bisherigen Tiefststand erreichte. 

Deutlich höher als an Grossratswahlen ist die Beteiligung oft an Abstimmungen. Dies hängt allerdings stark von der Sachfrage ab, über die abzustimmen ist. Im Jahr 2023 war die Stimmbeteiligung im Schnitt aller Abstimmungen mit 41,6 % jedoch vergleichsweise niedrig. Im März 2024 konnte die Volksinitiative "13. AHV-Rente" 55 % der Stimmberechtigten mobilisieren. 
Im Jahr 2021 wurde bislang die höchste durchschnittliche Stimmbeteiligung seit der Jahrtausendwende erzielt (57,4 %). Hinter der hohen Stimmbeteiligung standen die Urnengänge vom November und vom März. Im November stimmten durchschnittlich 68,3 % der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ab, wobei die Abstimmung zum COVID-19-Gesetz mit 69,1 % die höchste Stimmbeteiligung hatte. Auch bei den Abstimmungen im März wurden Stimmbeteiligungen von über 60 % erzielt. Die 60 %-Marke bei der Stimmbeteiligung an einer Abstimmung wurde ansonsten seit der Jahrtausendwende erst einmal bei der Durchsetzungsinitiative im Jahr 2016 übertroffen.
(Detaillierte Informationen und Grafiken siehe "Daten rund um den Indikator".)


(Detaillierte Informationen und Grafiken siehe "Daten rund um den Indikator".)

Definition

Anteil der Wählenden an den Wahlberechtigten bei Grossratswahlen

Grenzen der Aussagekraft

Die Wahlbeteiligung ist von vielen Faktoren abhängig und deutet nicht notwendigerweise auf ein geringeres Demokratiebewusstsein hin.

Verwandte Indikatoren

Kontextindikatoren "Gesellschaft"

Bezug zu den SDGs der Agenda 2030

Der Indikator hat einen Bezug zu folgenden SDGs:
SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Weitere Informationen

Dienststelle für Statistik Kanton Thurgau
Grossratswahlen
Abstimmungen

Kanton Thurgau
Abstimmungen und Wahlen

Bundesamt für Statistik
Wahlen
Abstimmungen