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G2.2.d Anteil Frauen in politischen Ämtern

Für Nachhaltigkeit angestrebte Entwicklung: Zunehmen

Beobachtete Entwicklung

Seit 2000 Seit 2020

Der Anteil Frauen in politischen Ämtern hat zugenommen. Allerdings liegen für die Gemeindebehörden erst seit 2015/2016 Daten vor.

Aussagekraft

Der Indikator zeigt, wie stark Frauen in politischen Ämtern vertreten sind und damit im politischen Prozess mitgestalten und mitentscheiden. 

 

Daten rund um den Indikator

Kommentar

Im Jahr 2020 lag der Frauenanteil im Grossen Rat, im Regierungsrat und in den Gemeindebehörden bei 41 %. Bei den Gemeindebehörden werden neben den Politischen Gemeinden auch die Schulgemeinden und die Kirchgemeinden (evangelische und katholische Landeskirche) berücksichtigt. 

Für die Gemeindebehörden liegen die Daten erst seit dem Jahr 2016 vollständig vor. Seither hat sich der Frauenanteil geringfügig erhöht.

Die Beurteilung der längerfristigen Entwicklung dieses Indikators basiert deshalb auf der Entwicklung des Frauenanteils im Grossen Rat und im Regierungsrat. In diesen Gremien sind heute mehr Frauen tätig als vor zwei Jahrzehnten. Im Grossen Rat stieg der Frauenanteil zwischen den Jahren 2000 und 2020 von 25,4 % auf 31,5 %. Im Regierungsrat sind im Amtsjahr 2023/2024 zwei von fünf Mitgliedern weiblich. Im Jahr 2000 war keine Frau vertreten.

Mehr Frauen als Männer waren neben dem Regierungsrat im Jahr 2020 auch in den evangelischen Kirchenvorsteherschaften (Frauenanteil 58 %) vertreten. In den übrigen politischen Ämtern dominieren die Männer: In den Schulgemeinden liegt der Frauenanteil bei 47 %, in den katholischen Kirchenvorsteherschaften liegt der Frauenanteil bei 40 %, im Grossen Rat bei 32 %, in den Politischen Gemeinden bei 26 %. 

Definition

Anteil der Frauen in politischen Ämtern (Grosser Rat, Regierungsrat, Exekutivbehörden der Politischen Gemeinden, Schulbehörden, evangelische und katholische Kirchenvorsteherschaften) an der Gesamtzahl der Mandate. Ersatzwahlen bleiben unberücksichtigt; es wird der Stand der Gesamterneuerungswahlen ausgewiesen (Ausnahme: Beim Regierungsrat werden auch die Ersatzwahlen berücksichtigt).

Auf welchen Zeitraum bezieht sich die Beurteilung der Entwicklungsrichtung bei diesem Indikator? 

Da für den Frauenanteil in den Gemeindebehörden noch keine lange Zeitreihe vorliegt, bezieht sich die Beurteilung der langfristigen Entwicklungsrichtung vorerst nur auf den Frauenanteil im Grossen Rat und im Regierungsrat. 
Die Beurteilung der kurzfristigen Entwicklungsrichtung bezieht sich auf den Frauenanteil in folgenden Gremien: Grosser Rat, Regierungsrat, Gemeindebehörden (Politische Gemeinden, Schulgemeinden, Kirchengemeinden evangelische/katholischen Landeskirche).
 

Grenzen der Aussagekraft

Unterschiedliche Anteile von Frauen und Männern in politischen Ämtern können auch durch unterschiedliche Präferenzen bedingt sein und sind nicht notwendigerweise Ausdruck mangelnder Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit.

Verwandte Indikatoren

G2.2.a Lohnunterschiede nach Geschlecht
G2.2.b Anteil Frauen in Kaderpositionen
G2.2.c Anteil Frauen mit geringer oder keiner Erwerbstätigkeit
G6.1 Wahlbeteiligung an Grossratswahlen
Kontextindikatoren "Gesellschaft"

Bezug zu den SDGs der Agenda 2030

Der Indikator hat Bezug zu folgenden SDGs:
SDG 5 – Geschlechtergleichheit
SDG 10 – Weniger Ungleichheiten
SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Weitere Informationen

Bundesamt für Statistik
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